Was ist Erfolg?

So wie Erfolg zur Maxime unseres Handelns avanciert ist, ist Überforderung das charakteristische Merkmal unserer Zeit geworden. Aber was ist Erfolg? Wenn wir von den anderen gelobt und belohnt werden? Oder wenn wir anderen zur Erfüllung ihrer Wünsche verhelfen?

Wie entsteht psychische Erschöpfung?

Wir leben in einer Welt des Erfolges. Erfolg scheint in der heutigen Welt zum höchsten Wert und damit zum Maßstab aller Dinge geworden zu sein. Alles geht höher, schneller, weiter. Räumliche und zeitliche Grenzen lösen sich auf, alles ist möglich. Wer möchte in einer solchen Welt schon im Abseits stehen und nicht auch erfolgreich sein? Viele Menschen fühlen sich jedoch erschöpft, manche betrachten sich sogar als Gescheiterte. Zugleich sind unsere Handlungsspielräume sehr viel größer geworden. Damit haben sich auch unsere Entscheidungsoptionen bei der Lebensgestaltung vervielfacht. Die Vielfalt der Möglichkeiten stellt den Einzelnen allerdings unter hohen Entscheidungsdruck und damit unter zusätzlichen Stress. Unentschlossenheit und Versagensangst zählen zu den weitreichenden Folgen.

Wie zeigt sich psychische Erschöpfung?

Das Leben der von psychischer Erschöpfung betroffenen Menschen ist oft auf vielfältige Weise beeinträchtigt. Die meisten haben das Gefühl, dass Ihnen alles zu viel wird. Sie sind gereizter als früher und haben weniger oder sogar überhaupt keine Freude an der Arbeit. Sie sind in der Regel niedergeschlagen, fühlen sich innerlich leer und sind meist zu erschöpft für Freizeitaktivitäten. Viele sind angespannt oder haben Ängste. Alles kommt ihnen sinnlos vor, so dass sie auch keine Pläne für die Zukunft haben. Sie ziehen sich zunehmend von Ihren Freunden zurück, auch für den Partner bleibt keine Zeit. Manche haben Schlafstörungen und trinken häufiger als früher Alkohol oder nehmen Beruhigungsmittel ein. Bei manchen Betroffenen treten körperliche Symptome wie Kopf- oder Rückenschmerzen auf. Viele haben die Hoffnung aufgegeben, dass sich irgendetwas an ihrer Situation ändern könnte.

Was kann ich gegen psychische Erschöpfung tun?

Viele von uns haben es verlernt, mit Krisen umzugehen. Wenn es uns schließlich doch trifft, halten wir typischerweise an unseren dysfunktionalen Überzeugungen fest und reden uns ein: „Ich muss mich nur noch mehr anstrengen, um mich aus dieser Krise wieder herauszuarbeiten ...“ Statt angemessen mit seinen unangenehmen Emotionen umzugehen und sich einzugestehen, dass es einem schlecht geht, wird der gegenwärtige Zustand geleugnet und die Unterstützung aus dem sozialen Umfeld, beispielsweise durch Familienangehörige, abgelehnt. Wenn nachgefragt wird, lautet meist die Antwort: „Nein, danke, es geht schon, der Zustand wird bald vorübergehen, ich schaffe das auch so …“ Mit dieser Haltung vernachlässigen wir wichtige Ressourcen, die uns dabei helfen könnten, innezuhalten, unser Lebensziele zu reflektieren, über Lösungsmöglichkeiten nachzudenken und Veränderungen in Angriff zu nehmen.