Stress betrifft Körper und Psyche

Stress ist ein Phänomen, das sowohl den Körper als auch die Psyche berührt und nachhaltige Spuren hinterlassen kann, körperliche und psychische.


Stress aktiviert eine bestimmte Region des Gehirns, den Hypothalamus. Diese Hirnregion schüttet ein Hormon aus, das über die Blutgefäße in die Nebennierenrinde gelangt und dort für die Ausschüttung des eigentlichen Stresshormons, des Cortisols, sorgt. Cortisol wirkt wiederum auf die Nervenzellen und auf die Zellen des Immunsystems zurück. Damit ist der Kreislauf perfekt. Auf diese Weise sind Körper und Psyche eng miteinander verbunden und wirken bei Stressbelastungen aufeinander ein.

Wird die Stressbelastung zu groß, bleiben dauerhafte Veränderungen des Nervensystems, der Blutgefäße und des Immunsystems zurück. Stressbedingte körperliche oder psychische Störungen sind mögliche Folgen. Gerade wegen dieser vielfältigen Wechselwirkungen kann Stress als psychosomatisches Phänomen schlechthin bezeichnet werden.

Sowohl psychotherapeutische Interventionen als auch bestimmte Medikamente stellen Zugangswege dar, um in die verschiedenen Verbindungen zwischen Körper und Psyche einzugreifen und krankmachende Vorgänge zugunsten des Betroffenen zu beeinflussen. Auf diese Kreisläufe wirken sich beispielsweise auch Alkohol oder manche Beruhigungsmittel wie etwa Benzodiazepine aus. Diese Substanzen werden von nicht wenigen Menschen in Überlastungssituationen mehr oder weniger gezielt im Sinne eines Selbstheilungsversuchs eingesetzt. Während der kurzzeitige Konsum solcher Substanzen zur unmittelbaren psychischen Entlastung führt, kann der wochen- oder gar monatelange Konsum zu einer Substanzabhängigkeit und damit zur Sucht führen.